Der Lusen und sein Gipfel
Die unzähligen Granitbrocken, die den Gipfel des Lusens bilden, geben den Menschen seit jeher Rätsel auf. Viele Mythen gibt es, die die Entstehung erklären sollen – in den meisten hat der Teufel seine Pranken im Spiel.
Des Teufels Felsbrocken
Eine Legende besagt, dass der Teufel Felsbrocken sammelte, um damit den Bau einer Kirche im Tal zu zerstören. Er machte sich mit seiner Sammlung auf in Richtung Tal, da ertönte aus der Ferne die Kirchenglocke des Klosters. Der Satan erstarrte und ließ seine Fracht an Ort und Stelle fallen – dort, wo heute der Lusen ist.
Der Goldschatz des Teufels
Eine andere Legende erzählt, dass der Teufel einst an der Stelle seinen enormen Goldschatz versteckte. Um den Schatz vor den Menschen zu verbergen, stapelte er Unmengen an Steinen darüber.
Die Brotdiebe
Einer dritten Sage nach gehen die Felsbrocken auf die Zeit der Säumer zurück. Damals wurden kostbare Frachten von der Donauebene über das Grenzgebirge nach Böhmen transportiert. Die Reise war beschwerlich und die Säumer fanden in der rauen Natur weder Unterschlupf noch Nahrung. Deshalb wurde auf dem Lusen eine Brotbank aufgestellt, wo Bäcker aus der Umgebung Brot für die Reisenden deponierten. Die Säumer sollten zur Bezahlung ihr Geld in eine Büchse legen. Doch nicht jeder der Händler war ehrlich und so kam es, dass der ein oder andere das Brot nahm ohne dafür zu bezahlen. Doch diese Schandtaten blieben nicht ungesühnt, der Teufel holte ihre Seelen – ihre Körper aber ließ er zu Stein werden und an Ort und Stelle liegen.
Von den Brotdieben auf dem Lusen gibt es viele weitere Legenden. Seinerzeit soll auf dem Lusen ein Galgen aufgestellt worden sein, ein Sockel auf Bayerischer und ein Sockel auf Böhmischer Seite. Der Galgen sollte die Gauner abschrecken und – wurden sie auf frischer Tat ertappt – gleich zur Strafe eingesetzt worden sein. An seiner heutigen Stelle befinden sich die sogenannten Blauen Säulen, die auch die Grenze markieren.